Leidenschaft

Die Ankunft

Hinter dem schweren Vorhang hört sie Menschen stöhnen. Die Lustgeräusche vermischen sich in ihrem Kopf mit der sanften Musik, die aus den Lautsprechern streicht. Sie ist nervös und erregt zugleich. An ihrem großen runden Tisch sitzen andere Party-Gäste und sie erkennt in ihren Gesichtern die Lust, aber auch ein wenig Scham. Niemals hätte sie gedacht, dass ihr Freund und sie die Karten für diese Swinger-Party wirklich einlösen würden. Vorhin im Badezimmer war er ganz nervös. Dass er schon mit einer harten Latte aus der Dusche kam, hatte ihr Hoffnung gemacht, denn heute sollen sie sich einen erotischen Traum erfüllen, den sie beide schon mit in die Beziehung gebracht haben: Er will dabei zusehen, wie sie von einem anderen Mann genommen wird, ohne sie oder sich selbst dabei zu berühren.

Der fremde Anzugträger

Immer mehr Männer und Frauen erheben sich von ihrem Tisch und verschwinden nach und nach hinter den Vorhängen. Viele sind hier leicht bekleidet. Eine Frau neben ihr trägt nur Dessous und nicht selten erwischt sie ihren Liebsten dabei, wie er ihren Körper von oben bis unten mustert. Ein anderer am Tisch trägt einen edlen schwarzen Anzug und hat sich die Haare streng zurückgekämmt. Das weiße Hemd hat er nicht ganz zugeknöpft und sie erhascht einen Blick auf seine Brust. Sein Lächeln betört sie schon den ganzen Abend und sie hat sich in den Kopf gesetzt, mit ihm zu schlafen. Die Bedienungen sind ebenfalls dem Anlass angepasst und tragen entweder rote Strapse mit durchsichtigen High Heels oder knallrote Boxershorts. Die Kellner sind sichtlich von der Geräuschkulisse und dem geheimnisvollen Ambiente angetan. Sie fragt sich, ob auch sie ein Teil der Party hinter dem Vorhang sein werden. Der attraktive Anzugträger nutzt die Gelegenheit, als neben ihr ein Platz frei wird, und setzt sich zu ihr. Die Frau in Dessous ist soeben Hand in Hand mit einer anderen Frau in Ganzkörper-Lack hinter dem Vorhang verschwunden. Ihr Liebster hatte den beiden sehnsüchtig nachgeschaut. Fast unbemerkt greift sie unter dem Tisch in seinen Schritt und spürt freudig, dass ihn dieser Abend genauso anturnt wie sie.

Erregende Fantasie

Immer mehr Orgasmen und zehrendes Stöhnen dringen zu ihnen an den Tisch und allmählich wird das Zucken in ihrem Schoß immer nagender. Ein unbändiges, fast schmerzhaftes Verlangen, ausgefüllt zu werden. Genommen zu werden. Sie stellt sich vor, wie der Mann neben ihr seinen Anzug abstreift und ihren Liebsten dazu auffordert, ihn akkurat zu falten. Insgeheim träumt sie davon, dass er sich von ihm hart-wichsen lässt, bevor er sie vor seinen Augen fickt. Vielleicht lässt er sich auch genüsslich von ihm den Schwanz lutschen. Die Fantasie geht mit ihr durch. Zum Glück erkennt sie in den Augen ihres Partners ähnliche Gedanken und er lächelt ihr verheißungsvoll zu, als der Anzugträger ihr beinahe flüchtig eine lose Haarsträhne hinter das Ohr streicht. Das Dessert wird gereicht. Feuriges Chili-Schoko-Mousse soll die Gemüter der Swinger-Party noch weiter anheizen. Sie kann sich nicht vorstellen, dass das überhaupt möglich ist.

Fremde Hände

Der Fremde nimmt einen Löffel und versenkt ihn langsam in dem Nachtisch. Die fluffige, dunkle Masse ist gespickt mit dunkelroten Chili-Stücken. Er führt den Löffel an seinen Mund und kostet davon. Dann bewegt er ihn in ihre Richtung und schiebt ihn sanft in ihren Mund. Ihr Partner seufzt. Sie weiß, dass jetzt der Moment gekommen ist, in dem sich ihr vermeintlicher Traum entweder in Luft auflösen oder zu unstillbarem Verlangen wandeln wird. Sie schaut ihn an. Seine Augen funkeln lustvoll. Der Fremde taucht seinen Löffel erneut in die scharfe Köstlichkeit. Jetzt lehnt er sich über sie und lässt ihren Partner probieren. Sie fühlt sich wie in einem Film. Nur das Kribbeln in ihrem Schoß beweist ihr, dass diese Situation mehr als real ist. Die beiden Männer schauen sich tief in die Augen und sie kann ihr Glück kaum fassen. Plötzlich spürt sie eine Hand auf ihrem Oberschenkel. Warme Finger, die über ihre dunkle Strumpfhose hinauf zu ihrem Rock wandern, Druck ausüben. Es sind nicht die Hände, die sie schon so oft auf ihrer Haut gespürt hat. Es sind andere, rauere Hände… Sie atmet gepresst aus.

Er ist erregt

Ihr Liebster starrt auf ihren Schoß, die Beule in seiner Hose ist weiter angeschwollen. Der Fremde zieht seine Hand zurück und steht auf. Auch er ist sichtlich erregt. Jetzt fordert er sie auf, mitzukommen. Alle beide, sagt er. Mit seiner großen warmen Hand fasst er ihre und zieht sie sanft, aber sehr bestimmt hinter sich her. Die leicht bekleidete Bedienung schafft sofort Platz für die nächsten hungrigen Gäste und sie sieht noch, wie die Kellnerin den Löffel in ihr angefangenes Dessert eintaucht und ihn genüsslich ableckt. Jetzt gleitet der Vorhang vor ihnen beiseite. Stöhnen. Hier und da ein lustvoller Schrei. Der Anzugträger eröffnet den beiden eine aufregende Welt voller nackter Haut und dem intensiven, betörenden Duft nach Sex und schwitzenden Körpern. Sie kann kaum noch etwas erkennen, ihre Augen müssen sich erst an das schummrige Dämmerlicht gewöhnen. Dafür sind ihre anderen Sinne umso geschärfter. Hier und da spürt sie Hände auf ihrem Körper, die keinem ihrer beiden Begleiter zu gehören scheinen. Junge und reifere Frauen küssen und liebkosen sich auf riesigen Sofas. In der Mitte des Raumes vergnügen sich mindestens fünf Männer und Frauen auf einem riesigen Himmelbett miteinander.

Raum zu dritt

Der Fremde zieht sie weg von all den Eindrücken, die ihre Lust bis ins Unermessliche steigern, beinahe überfordern. Es scheint, als kenne er sich in diesen Räumlichkeiten bestens aus. Vor einer mit Leder und Nieten überzogenen Tür bleibt er stehen und zieht sie zu sich heran. Jetzt küsst er sie sanft, greift hinter sie und zieht ihre Pobacken unter dem Rock vielversprechend hart auseinander. Nun drückt er sie gegen ihren Begleiter, greift nach seiner Hand und führt sie an seinen Hosenbund. Mit der anderen Hand schließt er die Tür auf, hinter der niemand anderes zu sein scheint. Hier befindet sich nichts außer einem großen Bett, einem Waschbecken und einem großen Holzstuhl, mit Aussparungen in den Armlehnen, offensichtlich, um jemanden zu fixieren. Er löst einen kleinen silbernen Schlüssel von seinem Bund ab und führt ihren Partner zu dem Holzstuhl. Jetzt öffnet er seinen Gürtel.